»Who Knows Tomorrow?« Diese in Afrika weit verbreitete Lebensweisheit war titelgebend für ein Projekt der Alten Nationalgalerie Berlin. Die Installation »Ozone Layer and Yam Mound(s)«, die der Ghanaische Künstlers El Anatsui an der Fassade der Alten Nationalgalerie realisierte, wirkte wie ein schimmernder Bildteppich. Aus der Nähe betrachtet, zeigte sich eine aufwendige und kunstvolle Knüpfarbeit bestehend aus unzähligen kleinen Metallteilen, die von Alkoholflaschen und Dosen stammen. Durch seine Recycling-Kunst verwandelt der Künstler somit Müll in einen edel anmutenden Wandteppich.
Sein monumentales Gewebe bezieht sich unter anderem auf die feinen, königlich-bunt bedruckten Kente-Stoffe aus Ghana und ist zugleich eine kritische Metapher für das gewinnträchtige Kolonialgeschäft: Eines der deutschen Hauptexportgüter in die Kolonien war seinerzeit Schnaps.
Wir erhielten von der museumstechnik den Auftrag für die Entwicklung und Realisierung einer geeigneten Tragwerkskonstruktion für die Installation. Ausschlaggebend für die Wahl von System 180 war der ästhetische Anspruch an die Konstruktion, sowie die Erfahrung beim Bau an denkmalgeschützten Gebäuden. Die Konstruktion war der historischen Säulenvorhalle vorgesetzt und wurde als räumliches Fachwerk aus Edelstahlrohren ausgeführt. Die enorme Größe und die Montage am denkmalgeschützten Gebäude erforderte besondere Sorgfalt, Planung und Logistik. Die notwendige Verbindung zum Gebäude setzte größte Behutsamkeit voraus, sodass keinerlei Beschädigungen an Baukörper und Kunstwerk entstehen konnten.